Freundschaft – Eine Meditation

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Freundschaft – Eine Meditation

Über die Osterfeiertage habe ich ein paar Tage Zeit für mich selbst gehabt, und diese Tage auch wirklich genossen. So habe ich mich in einer diesen ruhigen Stunden hingesetzt, um Bilder aus meiner Kindheit anzusehen, die ich in meinem Arbeitszimmer wiedergefunden habe.
Schwarzweißbilder, auf denen ich, meine Eltern, meine Freunde, meine Familie abgebildet sind. Besonders ein Bild hat meine Aufmerksamkeit erregt. Ein Bild, auf dem ich, damals noch ein Kleinkind, mit Freunden in einem öffentlichen Park in Delhi spiele. Wir laufen uns nach, jedes von uns Kindern hat ein herzliches Lachen im Gesicht.
Dieses Lachen und dieses unschuldige Spiel im Park, es versetzt mich zurück in die Tage meiner Kindheit, zurück in eine Zeit, als ich noch ein kleines Kind gewesen bin. Zurück in eine Zeit, wo ich mit meinen Freunden eine großartige, ganz unschuldige Zeit mit Spielen und Vergnügen verbrachte. Ich konnte lachen, springen und tanzen, so viel ich wollte, die Freundschaft unter uns Kindern auskosten, und dass ohne irgendwelche Grenzen, Einschränkungen!
Irgendwie hat mich dieses Bild, mit diesen anhaftenden Gedanken an meine Kindheit, sehr zum Nachdenken gebracht. Ich lege dieses Bild weg und lehne mich in meinem Sofa zurück.
Wo sind all diese Freunde meiner Kindheit geblieben? Wohin sind sie verschwunden? Und mit Ihnen diese sorgenfreie Kindlichkeit, in der ich so freundlich mit gar Jedermann verbunden war. Ohne Beurteilung, ohne Vorurteile!
Natürlich, die Zeit hat vieles verändert, mein ganzes Leben, meinen Freundeskreis, mein Familienleben. Der Kreis meiner, nun erwachsenen Freunde, er hat sich erheblich vergrößert, natürlich auch dank Facebook & Co. Die modernen Zeiten, sie bieten uns viele Optionen an, um neue Freunde zu gewinnen, alte Freunde wieder zu finden. Aber sind das jetzt alle wirkliche und wahrhafte Freunde?
Wir kennen doch alle diese Geschichte! Viele polieren ihren „Cyberauftritt“ heftig auf, suchen lange nach der richtigen Antwort, der richtigen Geste, dem richtigen Bild…“mein Haus, mein Urlaub, mein Auto, mein Freund“! Wir verpacken unsere Kommentare in freundliche Worte, feilen an jeder Antwort.
War es auch so, als wir noch Kinder waren? Haben wir nachgedacht, wenn wir mit unseren Freunden sprachen, haben wir „bittere“ Wahrheiten in Zucker gehüllt, nur um bei ihnen gut anzukommen? War das überhaupt notwendig?
Erst als wir erwachsen wurden, haben wir uns eine Meinung über unsere liebsten Freunde gebildet, Fehler an ihnen gefunden, wann immer auch sie etwas sagten oder taten. So liest sich das Rezept eines wahren Verlustes, so verlieren wir das, was uns einst so gut getan hat, so viel Freude bereitet hat.
Und wir machen immer noch denselben Fehler, den nur Erwachsene machen, diesmal mit neuen Menschen, neuen Bekanntschaften! Wir sehen diese Menschen durch eine Brille, deren Glas durch unsere eigene Meinung gefärbt ist, vielleicht auch dunkel gefärbt, von den Vorurteilen gegenüber diesen neuen Menschen in unserem Leben, aber auch gegenüber unseren Freunden aus unserer Jugend & Kindheit.
Diese Brille sollten wir schleunigst ablegen. Zu spät ist es noch lange nicht. Immer noch ist es Zeit, um sich an unsere Kindheit, an unsere Wurzeln zu erinnern. Greifen wir das auf, was uns als Kind besonders geprägt hat, dieses natürliche und gesunde Selbstbewusstsein, diese kindliche Freude und Freundlichkeit zu allem und jedem.
Wie aber soll das gehen?
Wir finden alle Antworten in der Meditation.
In einer Meditation, in der ich mich frage, wer ist ein wahrer Freund, wen suche ich?
Die Richtung ist klar. Ich will jemanden, der mich versteht, und der ein Gefühl für mich und meine tiefsten Emotionen hat. Eine freundliche und glückliche Person, die erwachsen an Probleme herangeht. Jemand, auf den ich zählen kann, auch dann, wenn vielleicht die ganze Welt einzustürzen droht.
Ein Freund, Freunde, mit denen ich mein ganzes Leben verbringen kann, und vor denen ich mein ganzes Leben, wie ein offenes Buch ausbreiten kann?
Ein großer, schwerer Katalog an Wünschen, den ich hier meinem eigenen Ich unterbreite!
Doch nun wende ich mich bei dieser Meditation an MICH SELBST!
Diese wichtigen Fragen müssen wir uns ganz ehrlich stellen!
Wie oft erfülle ICH die Kriterien, die ICH von einem guten Freund erwarte? Es ist sehr leicht, Bedingungen zu stellen, Erwartungen zu hegen, aber schwer, diese Bedingungen & Erwartungen selber zu erfüllen. Bin ICH bereit, ein guter Freund zu sein?
In der Meditation finden wir Entspannung und tiefe, innerliche Zufriedenheit. Nur wenn wir entspannt und zufrieden mit dem eigenen Leben, mit unserer Situation sind, können wir einfühlsam mit den Bedürfnissen anderer umgehen. Antworten kommen wie von selbst, und wir können besser mit den Problemen anderer umgehen, wenn wir unsere eigenen Gedanken & Emotionen geordnet und im Griff haben.
Diese Meditation erfüllt mich mit Liebe und Freundlichkeit gegenüber allen, die um uns sind. Und wenn wir wieder gut Freund mit unseren Freunden sind, dann wird unser positives Verhalten natürlich starke Vibrationen auf deren Seite auslösen. Begegne Menschen mit deiner natürlichen, kindlichen Freundschaft und Liebe, sie genießen es dann, dass du mit ihnen bist, sie wollen deine Gesellschaft und behalten dich in ihrem engsten Freundeskreis.
Aber hier sollte es nicht enden! Aus deiner eigenen, lebenslangen Erfahrung weißt du, auch wenn du eine sehr innige Freundschaft zu jemanden pflegst, dann kann es passieren, oft aus unbekannter Ursache, dass diese Person immer noch schlecht von dir denkt. Hier musst du an deiner positiven, freundlichen & zusichernden Persönlichkeit noch mehr durch Meditation arbeiten. Jemand, gerade ein Freund, der schlechte Gedanken dir gegenüber hegt, wird schlussendlich einsehen, dass er gerade in dir den besten Freud gefunden hat.
Das gilt nicht nur für deinen bestehenden Freundeskreis! Mit dieser herzlichen, inneren Einstellung werden wir schnell neue Freunde finden, die mit uns sicherlich eines gemeinsam haben – ein gutes Herz, das einer natürlichen & liebevollen Freundschaft ein Leben lang aufgeschlossen bleiben wird.
Shivani K. Kapuria, April 2016

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